Freitag , 29 März 2024
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Rabenschwarzer erster Durchgang im Derby

LSV Ziegelheim

HSV Ronneburg – LSV Ziegeheim 37:31 (19:11)

Keiner Mannschaft in dieser Spielzeit war es bislang gelungen in der Ronneburger Sporthalle in einem Durchgang 20 Tore zu erzielen. Dies sollte der LSV Ziegelheim am Samstagabend in der zweiten Halbzeit schaffen. Das dies allerdings nicht zum Punktgewinn reichte, hatte mit einer schwachen Defensive und einer rabenschwarzen ersten Halbzeit zu tun.

Die 400 Zuschauer, darunter rund 120 hoffnungsvolle Ziegelheimer Fans, bildeten eine tolle Kulisse in der Sporthalle Zeitzer Straße und waren in freudiger Erwartung eines spannenden Ostthüringenderbys. Doch zumindest der Ziegelheimer Anhang sollte in den ersten 30 Minuten bitter enttäuscht werden. Lediglich bis zum 4:3 aus Ronneburger Sicht, nach etwas mehr als fünf absolvierten Minuten, konnte der LSV die Begegnung offen gestalten. Anschließend biss man sich an der offensiven Deckung der Gastgeber regelrecht die Zähne aus. Beim Spielstand von 8:4 rief Trainer Torsten Urwank seine Mannschaft zur Besprechung zusammen. Wer jetzt dachte es würde besser werden, sah sich getäuscht. In der Offensive fehlte weiterhin die Durchschlagskraft oder man leistete sich zu viele einfache Fehler. Wenn man es dann doch einmal durch die Ronneburger Abwehr geschafft hatte, stand dort immer noch ein Hannes Seidemann zwischen den Pfosten, der fast alles entschärfte. Beim LSV ging im Angriff fast nichts. Selbst Goalgetter Steffen Moritz erwischte eine gebrauchte erste Halbzeit und scheiterte bei acht Versuchen sechs Mal am HSV – Keeper. Beim Spielstand von 16:7 nach reichlich zwanzig Minuten bahnte sich ein Debakel an. Vor allem die Ronneburger Rückraumreihe mit Christopher Eisenstein, Andre´ Stölzner und Siim Sell war in dieser Phase einfach nicht zu stellen. Hinzu kam, dass sich die Ziegelheimer innerhalb weniger Minuten fünf, teils dumme Zeitstrafen einfingen und den Gastgebern den nötigen Platz für ihr Spiel lieferten. Bis zur Pause blieb es eine einseitige Partie, in welcher sich die Ronneburger zu einer sicheren 19:11 Pausenführung warfen.

Es sollte in zweiten Durchgang folgen, nachdem man sich im LSV – Lager fragen musste: „Warum nicht gleich so?“ Die ersten fünf zehn Minuten sollten noch den Ronneburger gehören, die in diesen ihre Führung stellenweise bis auf zwölf Tore ausbauen konnten. Nachdem der HSV etwas durchgewechselt hatte, erwachte nun endlich das Kämpferherz der Ziegelheimer. Angeführt von einem bestens aufgelegten Oliver Kunz konnte man Tor um Tor aufholen und auch der LSV – Fanblock erwachte so langsam wieder. Beim Stand von 30:19 ging die Post beim LSV endlich einmal so richtig ab. In der Defensive arbeite einer für den anderen, die Torhüter hielten ein paar Bälle und vorn warfen Oliver Kunz und Ronny Wunderlich von den Halbpositionen den Torhütern die Bälle sprichwörtlich um die Ohren. Als dann auch noch Steffen Moritz mehrmals hintereinander den Weg zu Andreas Biedermann an den Kreis fand, welcher entweder selbst traf oder nur auf Kosten eines Strafwurfes zu bremsen war, war die Aufholjagd des LSV endgültig perfekt. Innerhalb weniger Minuten machte man mit einem 10:3 – Lauf aus einem 30:19 ein 33:29. Hoffnung keimte auf im LSV – Lager. Doch zwei Faktoren sollten diese zerstören. Zuerst war da die noch verbleibende Zeit, welche nicht ausreichte. Zu spät hatte der LSV mit seiner Aufholjagd begonnen. Und zum anderen schickte HSV – Trainer Stefan Koska nun wieder seine erste Sechs auf das Spielfeld, in welcher Christopher Eisenstein im Alleingang für klare Verhältnisse sorgte. Nach 60 Minuten endete ein aus LSV – Sicht, vor allem im zweiten Durchgang, spielerisch gutes Derby mit einem verdienten Sieg der Ronneburger.

Für die Ziegelheimer bleibt, dass Positive aus dieser Partie mitzunehmen. Auf den zweiten Durchgang in der Offensive gilt es in den nächsten Wochen aufzubauen. Eine dringende Steigerung gilt es dagegen wieder in der Abwehr an den Tag zu legen. In der nächsten Woche kommt dann mit dem HSV Bad Blankenburg II eine Mannschaft ins Wieratal, welche es zu besiegen gilt, will man nach den Siegen gegen Eisenach II und Nordhausen nicht wieder weiter nach hinten in der Tabelle schauen.

LSV Ziegelheim spielte mit:
Püschel (10P), Rüger (5P); Klupsch (1), Moritz (3/1), Lehmann, Wunderlich (7), Wildenhain (1), Dietrich, Kunz (12/2), Kühnert (1), Jahn (2), Biedermann (4)

Strafwürfe:
HSV: 5/5
LSV: 5/3

Strafminuten:
HSV: 14 (inkl. 1RK grobes Foul)
LSV: 14

Schiedsrichter:
Niedtner / Schüller (Plauen – Oberlosa)

Text: Nico Stötzner

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