Freitag , 29 März 2024
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Schloss- und Kulturbetrieb zieht Zwischenbilanz

Residenzschloss Altenburg (Foto: der uNi)

Deutliches Besucherplus

In den ersten vier Monaten des Jahres 2017 kann der Schloss- und Kulturbetrieb einen Besucherzuwachs von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. „Die bessere öffentliche Vermittlung unserer Schätze zum Beispiel durch das neue Programmfaltblatt oder die Social Media zeigt Ergebnisse“, so Schloss- und Kulturdirektor Christian Horn.

Als weitere Gründe nennt er die kontinuierlich steigende Nachfrage für die Angebote der Kartenmacherwerkstatt und die in diesem Jahr erstmals frühzeitige Öffnung der Roten Spitzen für Führungen bereits ab Februar. Auch das Osterferienangebot für Kinder und Jugendliche ist auf große Resonanz gestoßen. Insgesamt wurde in den Monaten Januar bis April gegenüber dem Vorjahr ein Besucherplus von 1800 Personen gezählt, insgesamt waren es 11.176.

„Am Beispiel der Kartenmacherwerkstatt zeigt sich auch, dass die Investition in neue Beschäftigungsverhältnisse zwar Personalkosten erhöht, unter dem Strich durch Einnahmen jedoch sogar Gewinne ermöglicht“, so Horn weiter. Dies sei insbesondere für Kulturbetriebe, die in der Regel nicht unmittelbar kostendeckend arbeiten und öffentlicher Zuwendungen bedürfen, ein Pfund, mit dem man weiter wuchern wolle.

Unter dem Slogan „Entdecken, Erleben, Begeistern“ hat der Schloss- und Kulturbetrieb zu Beginn dieses Jahres seine Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten erstmals auch mit einer eigenen Imagebroschüre beworben. Der Titel soll zum Ausdruck bringen, dass das lebendige Erleben von Geschichte den Programmplanungen zu Grunde liegt und als Markenzeichen des Schloss- und Kulturbetriebes in Zukunft profiliert werden soll. So wird die Messe für Junge Kunst in diesem Juni wieder neu aufgelegt werden, nachdem sie im Jahr 2007 nach großem Erfolg für eine schöpferische Pause eingestellt worden war. Zusammen mit dem Paul-Gustavus-Haus plant der Kulturbetrieb zudem für den Mai des kommenden Jahres die Akademie Zivilengagement, die ehrenamtlichen Projekten ein Podium bietet. Eine öffentliche Bürgerinformation hierzu ist für Ende August diesen Jahres gemeinsam mit dem Paul-Gustavus-Haus geplant.

Diese Veranstaltungen ergänzen die bestehenden Angebote zum lebendigen Erleben von Geschichte und Kultur, die der Schloss- und Kulturbetrieb mit der Kartenmacherwerkstatt, der internationalen Orgelakademie und der Mitspielerakademie bereits betreibt. „Es ist Teil unserer Programmstrategie, ein lebendiger Kulturort für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Altenburg und für Touristen zu sein“, betont der Schloss- und Kulturdirektor.

Rote Spitzen in Altenburg (Foto: der uNi)

Neue Projekte, größerer Ausstellungsbereich

Die Philosophie, historisches Wissen durch praktische Angebote zu vermitteln, schlägt sich außerdem in neuen und anspruchsvolleren didaktischen Konzepten des Schloss- und Kulturbetriebes nieder. So wird ab dem September das Altenburger Praxisjahr für künftige Restauratoren in Kooperation mit weiteren Kulturpartnern in Altenburg gestartet. Außerdem steht am Wochenende 18. bis 20. August ein Zeichenkurs für historische Architekturen auf dem Programm.

Als ein zweites Markenzeichen seiner Angebote wird der Kulturbetrieb verstärkt in Ausstellungsvorhaben und Großveranstaltungen mit überregionaler Ausstellungskraft investieren. Die Programmplanung hierfür, die bis in das Jahr 2020 reicht, wurde Anfang des Jahres verkündet. Auftakt der Maßnahmen wird die deutliche Ausdehnung des Dauerausstellungsbereiches im Residenzschloss sein, mit der erstmals die herzoglichen Gemächer der jüngeren herzoglichen Linie aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert in der vollständigen Flucht der zweiten Schlossetage zu sehen sein werden. Der neue Dauerausstellungsbereich soll zugleich ein Schaufenster für eine Besonderheit der Stadt Altenburg sein: An keinem anderen Ort in Mitteldeutschland findet sich ein solches Spektrum fürstlicher Repräsentationsbauten erhalten, vom Schloss über die Schlosskirche, Museumsbauten, das Theater, Teehaus, Orangerie und den Marstall bis hin zu Verwaltungsgebäuden und Bahnhof als Ausdruck eines selbstbewussten Herzogtums.

Und auch in der Konzeption des neuen Dauerausstellungsbereiches wird der Aspekt des Erlebens stark gemacht werden: Dank der Zuwendung einer städtischen Infrastrukturpauschale, die für Kinder und Jugendliche einzusetzen ist, befinden sich Erlebnistaschen für das junge Publikum in der Vorbereitung.

Optimistisch, weitere neue Besucher anziehen zu können, zeigt sich der Schloss- und Kulturbetrieb auch durch die Kooperation mit dem neuen touristischen Vermarkter der Stadt Altenburg. Die Informationsmaterialien des Kulturbetriebes sind in der neuen Tourismusinformation am Markt erhältlich, Tickets außerdem vor Ort und online beziehbar.

Die eigentlich inhaltliche Arbeit an den größeren Ausstellungs- und Veranstaltungsvorhaben steht den Mitarbeitern im Kulturbetrieb jedoch in großen Teilen noch bevor. „Wir sind gespannt, wie die Ergebnisse der ersten Etappe mit der Eröffnung des neuen Dauerausstellungsbereiches von der Bevölkerung und Touristen angenommen werden“, so Horn. Die Eröffnung dieses neuen Ausstellungsbereiches ist für den 23. September mit einem umfangreichen Programm ab dem Nachmittag geplant.

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