Dank eines einstimmigen Votums des Altenburger Stadtrats hat ein wichtiges Vorhaben weiter Fahrt aufgenommen: Die Schaffung einer Spielewelt im Prinzenpalais.
Mit der Grundsatzentscheidung wird der Oberbürgermeister beauftragt, die erhebliche Investition in der Haushaltsplanung für die nächsten Jahre zu berücksichtigen, eine Arbeitsgruppe unter Einbeziehung externer Fachleute zu bilden und die Entwicklung eines Gesamtkonzepts für den Schlossberg sicherzustellen.
Das ambitionierte Altenburger Kulturprojekt versteht sich als Teil der Tourismusstrategie Altenburger Land, die sich wiederum an der Tourismusstrategie des Freistaats „Thüringen 2025“ orientiert. Danach priorisiert der Freistaat in der touristischen Vermarktung wettbewerbsfähige Leitprodukte. Diesem Anspruch will sich die Stadt Altenburg mit der Errichtung einer Spielewelt im Prinzenpalais stellen und konzipiert diese entsprechend als Schlüsselprojekt für die Entwicklung des Schlossbergs. Neben der Spielewelt gehören das Lindenau-Museum und der Marstall zu den drei Säulen, auf denen das überregional ausstrahlende „Museumsquartier im Schlosspark“ fußen soll.
Die im Prinzenpalais auf vier Geschossebenen geplante Spielewelt soll deutschlandweit einzigartig sein. Sie soll sowohl Aspekte eines Spielemuseums haben, multimediale und interaktive Angebote unterbreiten und die virtuelle Vielfalt der Spiele erschließen. Die Präsentation von Teilen der Spielkartensammlung wird integriert in die Erzählung einer Geschichte des Spiels, die von den Anfängen bis zur Gegenwart reicht. Ein Kapitel soll dem Skat gewidmet sein.
Vermittelt wird die komplexe Geschichte des Spiels innovativ auf drei Wegen: erkennen, erleben und gestalten. So sollen Menschen jeden Alters angesprochen werden, womit die Spielewelt als maßgeblicher Magnet für eine deutliche Erhöhung der Besucherzahlen auf dem Schlossberg sorgen soll.
Die Kosten für die Realisierung der Spielewelt im Prinzenpalais summieren sich – einschließlich Planungsleistungen – nach gegenwärtigen Schätzungen auf circa 9,9 Millionen Euro. Geplant ist es, GRW-Fördermittel für Altenburg bewilligt zu bekommen, (GRW steht dabei für Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur). Wenn es gelingt, diese Fördermittel bis zu einer Höhe von 90 Prozent zu akquirieren, wäre der städtische Anteil auf circa 1,6 Millionen Euro festgeschrieben. Planung und Bau der Spielewelt sollen im Zeitraum bis 2023 geschafft werden.
Auch wenn sich der städtische Eigenanteil auf mehrere Jahre verteilt, kommt die Finanzierung der Spielewelt im zurzeit leerstehenden Prinzenpalais einem Kraftakt gleich.
Oberbürgermeister Michael Wolf sagte: „Durch die großen Anstrengungen aller Beteiligten und das gemeinsame Handeln von Freistaat, Landkreis und Stadt ist gegenwärtig eine touristische Förderung dieses Großprojektes so nah wie noch nie gekommen. Mit dem einstimmigen Votum des Stadtrats zur Errichtung der Spielewelt hat die Stadt eine wegweisende Zukunftsentscheidung getroffen, die uns touristisch im Wettbewerb mit anderen Regionen einen entscheidenden Schritt nach vorn bringen wird.“
Und weiter: „Unter diesen Gegebenheiten konnten wir die Entscheidung treffen, die finanziellen Mittel für die Spielewelt zu bündeln und andere Großprojekte wie die Schlossfassade und die Roten Spitzen auf einen nicht allzu fernen Zeitpunkt zu verschieben. Wichtig ist aber, die erforderlichen finanziellen Mittel für eine zeitnahe Sanierung des Marstalls aufzubringen, in dem – gemeinsam mit dem Lindenau-Museum – ein Schaudepot und eine Schau-Restaurationswerkstatt realisiert werden sollen. Eine gemeinsame Machbarkeitsstudie von Freistaat, Landkreis und der Stadt Altenburg soll dazu ein erster Schritt sein“, so das Stadtoberhaupt.
Hoffentlich denkt ihr auch an uns, die vielen Rollstuhlfahrer in ABG.Nicht, daß es uns so geht wie beim Rathaus. Wenn man was zu bereden hat, was nur das Rathaus abgeht… Fehlanzeige… Sogar das Sozialgericht würde umbauen, wenn es nicht Hr.Fröhlich (Denkmalschutz) gäbe.