Landkreis beteiligt sich an bundesweitem Warntag und testet Alarmierung der Bevölkerung
Zweimal im Jahr werden im Altenburger Land die Sirenen getestet. Bis jetzt war dafür unter anderem der erste Samstag im September reserviert. Diesmal wird der Probealarm aber nicht am 5., sondern 10. September durchgeführt. „An diesem Tag findet erstmals ein bundesweiter Warntag statt, an dem wir uns beteiligen“, informiert Ronny Thieme, Leiter des Katastrophenschutzstabes im Landratsamt.
Die Teilnahme an der Aktion sei zwar nicht verpflichtend, aber überaus sinnvoll, meint Thieme. Denn neben einem Test der Funktionstüchtigkeit sämtlicher technischer Anlagen gehe es zum Warntag auch darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren und zu informieren. „Wir wollen unter anderem darauf hinweisen, dass sich die Signale für Feueralarm und den Katastrophenfall unterscheiden“, sagt Thieme und erklärt: Bei Bränden wird ein einminütiger Dauerton, der zweimal unterbrochen wird, wiederholt. Der allgemeine Warnton für die Bevölkerung ist dagegen ein auf- und abschwellender Heulton.
„Wenn die Sirenen diese Warnsignale abgeben, sollten die Bürger das Radio oder den Fernseher einschalten, um aktuelle Information und Verhaltensempfehlungen zu erhalten“, erläutert Thieme. Hinweise nach der Alarmierung geben inzwischen auch moderne Kommunikationsmittel wie Apps. Beispielsweise sei die Installation der Warn-App „NINA“ sehr zu empfehlen, findet der Fachbereichsleiter. Wie alle anderen Alarmierungsmittel wird auch NINA zum bundesweiten Warntag getestet.
Wie nützlich die digitalen Helfer sind, haben Ereignisse, wie das 2018-er Orkantief Friederike oder das Hochwasser 2013 gezeigt. Und auch am 10. September um 10 Uhr wird, wer die NINA-App nutzt, erfahren, was es mit dem ertönten Signal auf sich hat und einen Hinweis auf den bundesweiten Warntag erhalten.
Das zumindest hofft Thieme, denn Voraussetzung dafür ist, dass hinter den Kulissen alle Räder einwandfrei ineinandergreifen. Und das funktioniert natürlich umso besser je häufiger geübt wird. „Auch deshalb beteiligen wir uns an der Aktion“, so Thieme. Immerhin werden zahlreiche Institutionen benötigt, um den Bürger im Ernstfall die gebrauchte Hilfe zukommen zu lassen. Beteiligt sind dann wie auch zur Übung verschiedene Ämter mit ihren Stäben, die Rettungsdienste, das THW sowie die Leitstellen.
In letzteren laufen bei Notfällen nicht nur die Informationen zusammen, sondern dort werden zudem die Sirenen ausgelöst. Für das Altenburger Land wird dies in Gera erledigt. Für den Rettungsdienstzweckverband Ostthüringen erfüllt die dortige Leitstelle die Aufgabe. Erst kürzlich, am 1. Juli, ist dem Verband der Landkreise Altenburger Land und Greiz sowie der Stadt Gera nun auch der Saale-Orla-Kreis beigetreten.
1996 gründeten die damaligen Mitglieder des Zweckverbands Ostthüringen ihre Leitstelle, die bald in Jena und Gera Standorte unterhält. Es war seinerzeit die erste in Thüringen. Seitdem wird in Gera Leitstellengeschichte geschrieben. Und diesem Buch sollen weitere Kapitel angefügt werden. So wird nach der Erweiterung des Zweckverbandes jetzt die Entwicklung zur Lehr-Leitstelle, wo zukünftig junge Leute ausgebildet werden, vorangetrieben. Und das Großprojekt Digitalisierung der Alarmierungsmittel vom Sprechfunk bis zum flächendeckenden Ersetzen der analogen Sirenen steht ebenso an.
Jörg Reuter
Öffentlichkeitsarbeit