Donnerstag , 28 März 2024
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Noch bis 20. August auf Burg Posterstein: Keramik-Ausstellung „Mit Ecken und Kanten“

Hans Peter Jakobson und Angelika Kühn von Hintzenstern bei der Ausstellungseröffnung im Museum Burg Posterstein. (Foto: privat)


Die Keramik-Ausstellung „Mit Ecken und Kanten – 45 Jahre Keramikwerkstatt Angelika Kühn von Hintzenstern“ ist nur noch bis 20. August im Museum Burg Posterstein zu sehen.

Die Keramikerin aus Kühdorf bei Greiz feiert im Jahr 2017 ihr 45-jähriges Werkstattjubiläum. Das Museum Burg Posterstein präsentiert einen Querschnitt durch ihr unkonventionelles Werk.

Eckige Vasen, besondere Technik

Reliefs, Gefäßskulpturen, Scheibenplastik aus unregelmäßigen Platten und kantige Gefäße sind die Markenzeichen der Keramik von Angelika Kühn von Hintzenstern. Die Keramikerin fertigt ihre Objekte und Reliefs ohne Benutzung der traditionellen Töpferscheibe. Stattdessen walzt sie das Material aus und setzt die entstanden Platten zusammen. In einer Klanginstallation, die sie gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Musiker Matthias von Hintzenstern, für die Postersteiner Ausstellung produzierte, gibt Angelika Kühn von Hintzenstern Einblicke in ihre Arbeitsweise und ihr künstlerisches Werk.

Eigenwillig, sinnlich und überzeugend

Der langjährige Direktor des Geraer Museums für Angewandte Kunst und renommierte Keramikspezialist Hans Peter Jakobson schreibt im Ausstellungskatalog über das Schaffen der Keramikerin Angelika Kühn von Hintzenstern.

„Angelika Kühn von Hintzenstern ist aus der zeitgenössischen thüringischen Keramikszene nicht mehr wegzudenken. Seit Jahren geht sie erfolgreich ihren eigenen gestalterischen Weg […] Erfolg misst sich dabei weniger in kommerziellen Kategorien als vielmehr an künstlerischer Schöpferkraft, an der Anerkennung und Wertschätzung eines treuen, kenntnisreichen und aufgeschlossenen Freundeskreises sowie der Achtung ihrer Kollegen. Darin findet sie immer wieder Bestätigung und wird bestärkt, sich konsequent in ihrer unverwechselbaren Weise künstlerisch auszudrücken. Dies geschieht unspektakulär mit der ihrem Naturell entsprechenden heiteren Gelassenheit. Eine „Leichtigkeit des Seins“, die ihre Schöpfungen ausstrahlen, ist jedoch alles andere als selbstverständlich, zufällig oder willkürlich; sondern Ergebnis eines langen und beharrlichen Schaffensprozesses, den die Künstlerin als gleichwohl fordernd wie ausgesprochen lustvoll empfindet. Der Weg zur gegenwärtigen Klarheit und Gewissheit des gestalterischen Wollens ist durch mehrere aufeinander aufbauende Entwicklungsstufen nachvollziehbar.“ (Hans Peter Jakobson im Katalog zur Ausstellung.)

Zu den Lehrern von Angelika Kühn von Hintzenstern zählten Dietrich Kleinschmidt in Saalfeld und Christine Freigang in Bürgel. Seit den 1970er Jahren entstehen keramische Arbeiten in Plattentechnik. 1991 eröffnete sie die eigene Galerie „Schulstube“ und Ende der 1990er Jahre war sie in Leipzig zusammen mit den Keramikern Ute Klötzer und Ludwig Laser in einer Autorengalerie vertreten. Angelika Kühn von Hintzenstern zählt zu den Gründern des Greizer Kunstvereins. Seit 2004 lässt sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Matthias von Hintzenstern „Raum-Klang-Licht“ Installationen entstehen. In Posterstein war sie zuletzt 2008 zusammen mit ihrem Ehemann sowie den beiden Geraer Künstlern Barbara Toch und Wolfgang Schwarzentrub in der Ausstellung „Im Zwischenraum­­ – Vier Künstler im Dialog mit den Räumen der Burg Posterstein“ zu sehen.

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