Offener Brief
Testpflicht an Thüringer Schulen nach sächsischem Vorbild
Sehr geehrter Herr Minister Holter,
die Pandemie verlangt allen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Ebenen ein Höchstmaß an Verantwortung und verantwortungsbewusstem Handeln an.
Die Menschen sehnen sich nach „normalen“ Verhältnissen. Einer weit überwiegenden Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger ist bewusst, dass es aus Verantwortung für jeden einzelnen eine schnelle Rückkehr nicht geben wird.
Umso mehr ist es unser aller Aufgabe, uns Perspektiven für eine Normalisierung der Lebensverhältnisse in einer gemeinsamen Kraftanstrengung zu erarbeiten.
So hat das Roman-Herzog-Gymnasium Schmölln ein Konzept für ein Modellprojekt erarbeitet, das den Präsenzunterricht unter der Voraussetzung regelmäßiger Testungen aller Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 12 vorsieht. Das Konzept, das sowohl dem Schulamt Ostthüringen als auch dem Schulträger vorliegt, sieht eine Testphase von vier Wochen vor.
Leider trafen die Projektinitiatoren bisher auf Ablehnung bzw. auf Aussagen zur Unzuständigkeit. Sehr geehrter Herr Minister Holter, wollen wir uns Perspektiven erarbeiten, dann kann die Antwort darauf nicht nur der Lockdown sein sondern eine stringente Test- und Impfstrategie.
Schulen müssen thüringenweit unter sicheren Bedingungen wieder öffnen können. Sicher heißt in diesem Fall eine verbindliche Testpflicht nach sächsischem Modell oder doch zumindest die Teilnahme am Präsenzunterricht nur unter der Auflage eines Negativtests. Ansonsten kann am Unterricht nur online teilgenommen werden.
Bildung ist unser höchstes Gut. Junge Menschen müssen nach einer so langen Zeit wieder die Möglichkeit haben, kontinuierlich und barrierearm lernen zu können. Sonst besteht die Gefahr, dass Lerndefizite nicht mehr aufgeholt werden können – mit Konsequenzen für deren späteres Leben.
Sehr geehrter Herr Minister Holter, unterstützen Sie die Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer bei Pilotprojekten wie diesem in Schmölln, damit Schule wieder öffnen kann und dabei sicher ist für die gesamte Schulgemeinschaft.
Wir benötigen eine Testpflicht an Thüringer Schulen – freiwillige Testungen sind kein sicherer Weg für einen abgesicherten Präsenzunterricht.
Alina Köhler, Schulelternvertreterin Roman-Herzog-Gymnasium Schmölln
Sven Jambor stellv. Schulelternvertreter Roman-Herzog-Gymnasium Schmölln
Manuela Schröter stellv. Schulelternvertreterin Roman-Herzog-Gymnasium Schmölln
Ute Lukasch, MdL
Sven Schrade, Bürgermeister Stadt Schmölln