Am heutigen Donnerstag, den 6. September 2018, stellt der Kultursoziologe und -historiker Prof. Dr. Bernd Lindner sein 2017 bei der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen erschienenes Buch „Nähe + Distanz. Bildende Kunst in der DDR“ im Lindenau-Museum vor. Alle Interessierten sind zu dieser Buchvorstellung um 18. 30 Uhr herzlich eingeladen, der Eintritt ist an diesem Abend frei.
Zum Buch:
In der DDR sind 40 Jahre lang Gemälde, Grafiken, Wandbilder und Plastiken geschaffen worden. Im Auftrag des Staates, der SED und deren Massenorganisationen; vor allem aber aus dem individuellen Antrieb der Künstler, die sie umgebende Welt mit ihren Mitteln abbilden, erklären und hinterfragen zu wollen.
Nähe zum „Sozialismus in den Farben der DDR“ stellte sich dabei mit den Jahren immer seltener ein. Dafür wuchs bei vielen Künstlern – deutlich sichtbar – die Distanz in Form und Inhalt. Der vom Staat vorgegebene Stil des „Sozialistischen Realismus“ konnte sich nie wirklich durchsetzen.
Um dieses heterogene künstlerische Erbe wie auch seine Schöpfer ist in den zurückliegenden zweieinhalb Jahrzehnten intensiv diskutiert und gestritten worden. Anfangs wurde mit Ausstellungen und Publikationen immer wieder versucht, sie pauschal als „Staatskunst“ und „Staatskünstler“ abzuwerten. Erst langsam setzen sich differenziertere Sichten auf die bildende Kunst aus der DDR durch.
Das vorliegende Buch will einen Beitrag dazu liefern, diese Kunst in ihrer ganzen Vielfalt wie auch Widersprüchlichkeit zu zeigen. Berichtet wird zugleich über die große Resonanz, die viele Werke und Künstler bei den Betrachtern in der DDR (und darüber hinaus) gefunden haben. In dem reich bebilderten Band sind ausgewählte Werke, wie auch künstlerische Arbeiten, die in der DDR neue Trends setzen, abbgebildet.
Das Buch kann online gegen eine geringe Schutzgebühr erworben werden.
Zum Autor:
Bernd Lindner war von 1978 bis 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Jugendforschung Leipzig in der Kultur- und Medienforschung und anschließend bis 1992 am Deutschen Jugendinstitut München/Außenstelle Leipzig tätig. 1995 wurde er an der Universität Karlsruhe habilitiert mit einer Arbeit über die Rezeption bildender Kunst im Osten Deutschlands von 1945 bis 1995. Von 1994 bis Ende 2015 war Lindner wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, wo er als Kurator zeit- und kulturgeschichtlicher Ausstellungen tätig und zugleich für die Sammlungsbereiche Fotografie, bildende Kunst und Gebrauchsgrafik zuständig war.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie in Ihrem Medium auf diesen Termin hinweisen könnten und nehmen uns gern Ihrer Rückfragen an.
TERMIN
Donnerstag, 6. September 2018, 18.30 Uhr, Lindenau-Museum Altenburg
Buchpräsentation: Nähe + Distanz. Bildende Kunst in der DDR
Prof. Dr. Bernd Lindner, Leipzig