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Dauerausstellung St. Bartholomäi

St. Bartholomäikirche in Altenburg (Foto: der uNi)

Das Projekt Dauerausstellung der evangelischen Kirchgemeinde Altenburg in der St. Bartholomäikirche ist zwei Monate vor der Eröffnung am 17.05.2014 in seiner intensivsten Arbeitsphase. Nachdem die Fördermittel über 61.000 € des Freistaates Thüringen erst im Dezember 2013 frei gegeben wurden, arbeitet das Organisationsteam nun auf Hochtouren.

Die Schirmherrschaft über beide Ausstellungen zu Georg Spalatin – die Sonderausstellung im Residenzschloss der Stadt Altenburg und die Dauerausstellung in St. Bartholomäi der Kirchgemeinde – haben Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und Landesbischöfin Ilse Junkermann übernommen.

Mit der Stadt Altenburg ist seit Projektbeginn 2013 eine gemeinsame Werbung für beide Ausstellungen unter dem Namen der Sonderausstellung „Georg Spalatin – Steuermann der Reformation“ vereinbart. Es wurde im vergangenen Jahr ein „Reiseplaner“ für Reisegruppen erstellt und seitdem intensiv beworben. Auch eine gemeinsame Internetseite www.spalatin-2014.de und ein Informations-Faltblatt sind entstanden. „Im Fokus steht 2014 ohne Frage die Sonderausstellung im Schloss“, sind sich beide Partner einig, „das ist ein Sprint. Der Marathon ist dann die Dauerausstellung für die kommenden Jahre mit Leben zu erfüllen.“, so Stadtpfarrer Reinhardt Kwaschik.

Der Leipziger Künstler und Ausstellungsmacher Detlef Lieffertz, der auch die Gestaltung der Sonderausstellung im Schloss verantwortet, gewann die Ausschreibung als Generalunternehmer gegen einen Erfurter Bewerber. Bei ihm laufen alle gestalterischen Fäden zusammen. Er wird sicherstellen, dass die beiden Ausstellungen für die Besucher in 2014 aus einem Guss sind.

Die Ausstellung löste weitere notwendige Baumaßnahmen im Innenbereich aus. Bänke und Podest in den Seitenschiffen und im hinteren Teil des Mittelschiffs wurden entfernt. Nasse Wände wurden von freiwilligen Gemeindemitglieder unter Leitung von Christian Götze erneuert. Elektroleitungen lassen sich in den alten Heizungsschächten verlegen. Ein geschlossener Infopunkt wird zu einem vollen online-Arbeitsplatz für die Aufsichtskraft. Eine kleine Teeküche, eine Toilette und Stauraum werden in der Sakristei eingebaut.

Inhaltlich arbeitete eine lose Arbeitsgruppe von lokalen und regionalen Experten in ihren jeweiligen Arbeitsgebieten der Koordinatorin Christine Büring zu. Unterstützt wird sie von Susanne Karge, die Erfahrung aus Projekten der Stadt Zeitz zur Reformation mitbringt und für die Archiv-Recherchen und die Beschaffung der Ausstellungsstücke zuständig ist. Viel Material konnten vom Thüringer Staatsarchiv Altenburg und dem Stadtarchiv Altenburg, sowie vom Museum Burg Posterstein und dem Lindenau-Museum zur Verfügung gestellt werden.

Ziel der Ausstellung ist es, einen interaktiven Bogen von der Reformation zu unserer Zeit zu spannen. St. Bartholomäi bleibt dabei eine geweihte Kirche mit immer noch 110 Sitzen. Als ein „Europäischer Ort der Reformation“ mit einer fast 1000jährigen Geschichte ist sie selbst das wichtigste Ausstellungsstück und verwandelt sich zu einem Ort des Lernens im authentischen Raum.

Die Dauerausstellung gliedert sich in 4 Themenbereiche. Der „Führer“ durch alle Themen ist Georg Spalatin selbst, der maßgeblich am Erfolg der frühen Reformation beteiligt war. Zunächst gibt er einen Überblick über die Geschichte und die historischen Zusammenhänge. Dann erläutert er die Inhalte der Reformation, die 4 Soli. Diese fassen die Überzeugungen der Reformatoren zusammen und wirken bis heute in unser politisches Verständnis und Menschenbild. Natürlich wird ein Überblick über die Baugeschichte gezeigt und zuletzt stellt ein ökumenisches Projekt der evangelischen und katholischen Kirche die Glaubensausübung beider Konfessionen dar.

Die Dauerausstellung will nicht statisch sein. Aufgrund des knappen Budgets kann nur ein Grundgerüst und eine erweiterbare Grundausstattung für das weitere Arbeiten der Gemeinde finanziert werden. 70.000 € der mit 131.000 € knapp bemessenen Ausstellung werden von der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland, vom Kirchenkreis und der Kirchgemeinde getragen. Sponsoren werden vor allem für weitere technische Ausstattung weiterhin gesucht. Ab 2015 will man sich immer neuen Fragestellungen aus den Themenkreisen heraus mit Projekten oder Vorträgen nähern und die Ausstellung weiter ergänzen.

Die enge Zusammenarbeit mit dem Christlichen Spalatin-Gymnasium wird fortgesetzt. Einzelprojekte sollen bis zum Mai und über die kommende Jahre die Ausstellung bereichern. Die englische Übersetzung für Erklärungstexte hat eine 12. Klasse auf dem Programm, eine 11. Klasse beschäftigt sich mit dem Thema „Musik und Glauben“, Schüler der 8. Klassen werden zu „Schülerführern“ ausgebildet und haben im Mai ihren ersten Auftritt.
Auch die Evangelische Akademie nimmt sich in 2014 mit einer Vortragsreihe verschiedenster Fragestellungen rund um Georg Spalatin und sein Wirken an. Die Konfirmanden der Region sollen Angebote in und mit der Ausstellung zu arbeiten ab September nutzen. Ein umfangreiches Begleitprogramm ist geplant und derzeit mit vielen Partnern organisiert.

Touristisch ist St. Bartholomäi ist Teil des innerstädtischen Lutherwegs „Auf Spalatins Arbeitswegen“, der das Residenzschloss, die Roten Spitzen, das Rathaus und die Brüderkirche verbindet. Über die Lutherwege, die von Altenburg aus in die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen führen, übernimmt Altenburg die wichtige Scharnierfunktion und ist für Kirchgemeinde-Gruppen, Touristen und Schüler gut zu erreichen.
Um besonders junge Menschen zum Diskutieren und Mitmachen zu gewinnen ist Georg Spalatin ganz neu aktiv auf facebook und schreibt einen blog.

Unbedingt Freund werden von Georg Spalatin bei facebook und als blog unter http://georgspalatin.wordpress.com/

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