Sonntag, 14.4.2019, 15 Uhr
Die Passion und die Auferstehung Christi von Luca Signorelli
Führung in der Sammlung „Frühe italienische Malerei“
Die Museumspädagogin Angelika Forster lädt zu einer Sonntagsführung am 14. April 2019 um 15 Uhr in die Sammlung „Frühe italienische Malerei“ des Lindenau-Museums ein. Unter dem Titel „Die Passion und die Auferstehung Christi von Luca Signorelli“ wird sie sich insbesondere den fünf außergewöhnlichen, einem Altarkontext entstammenden Tafeln des aus Cortona stammenden Signorelli widmen. Die Werke bilden einen geschlossenen Passionszyklus mit prägnanten Darstellungen von Christus am Ölberg, der Geißelung, Kreuzigung, Grabtragung sowie der anschließenden Auferstehung Christi. Die ursprünglich auf ein einziges Brett gemalte Predella wurde später in fünf Tafeln zersägt. Bezeichnend ist die theatralische Inszenierung des Gezeigten, die den Betrachter in das Geschehen involviert. Bernhard August von Lindenau sah die Tafeln auf seiner Italienreise 1844 bei seinem Kunstagenten Emil Braun in Rom und erwarb sie sogleich für seine Sammlung.
Luca Signorelli gehörte zu den begabtesten und originellsten Künstlern seiner Zeit. Er war ein Schüler von Piero della Francesca, der nicht nur ein berühmter Freskenmaler war, sondern sich auch mit Mathematik und Kunsttheorie befasste. Signorellis Werke sind gekennzeichnet von der Beherrschung des Raumes und von gekonnten, perspektivischen Verkürzungen der Figuren. Um 1482 war der Maler an der Ausführung von Wandfresken in der Sixtinischen Kapelle in Rom beteiligt. Dort kam Signorelli in Kontakt mit Malern wie Leonardo da Vinci, Sandro Botticelli oder Pietro Perugino. Bald gehörte er zu den gefragtesten Fresken- und Tafelbildmalern in Mittelitalien. Einflüsse von Raffael und Michelangelo sind unverkennbar. Signorelli steht an der Wende von der Früh- zur Hochrenaissance und bestimmte diese maßgeblich mit.
Doch über Künstler und Werk gibt es noch viel mehr zu erfahren, wie sich am Sonntag zeigen wird!