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Festveranstaltung zum zweijährigen Bestehen der Barbarossa-Stiftung am 26.2.2017

Rote Spitzen in Altenburg (Foto: der uNi)

Festvortrag:
Sebastian Steinbach (Osnabrück): LVTEGER von Altenburg – Leben und Wirken eines „Münz-Künstlers“ der Stauferzeit

Sonntag, 26.02.2017, 17.00 Uhr, Altenburg, Bachsaal des Residenzschlosses
Eine öffentliche Veranstaltung der Barbarossa-Stiftung Altenburg in Zusammenarbeit mit dem Residenzschloss Altenburg
Eintritt frei

Vor zwei Jahren, am 26.02.2015, wurde die Barbarossa-Stiftung im Bachsaal des Altenburger Schlosses ins Leben gerufen. Innerhalb dieses Zeitraumes konnte die Stiftung bereits eine beachtliche Aktivität entfalten und lädt in Zusammenarbeit mit dem Residenzschloss Altenburg wie bereits anlässlich des ersten Jahrestages zu einer Festveranstaltung ein, um gleichermaßen Bilanz zu ziehen wie auf die anstehenden Vorhaben zu blicken. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

Innerhalb dieser Veranstaltung wird der Osnabrücker Mittelalterhistoriker Dr. Sebastian Steinach einen Festvortrag halten, in dem er Leben und Wirken des „Münz-Künstlers“ LVTEGER von Altenburg beleuchtet. Mit der Replik eines Altenburger Brakteaten aus dem 12. Jahrhundert bietet die Barbarossa-Stiftung ihren Gästen die Möglichkeit, eine wertvolle Erinnerung an den Geldverkehr längst vergessener Zeiten zu erwerben. Während der Veranstaltung wird auch über das erste umfangreiche Projekt „Wege zum Mittelalter“ informiert, das im April 2017 starten soll. Der neue Jahrgang des Barbarossa-Weins steht nach der Veranstaltung zur Verkostung bereit. Es handelt sich um einen 2016er Weißburgunder vom Weingut Bernard Pawis aus Zscheiplitz im Saale-Unstrut-Gebiet – einem Areal, das wie auch das Pleißenland in Barbarossas Zeiten einen starken Ausbauschub erfuhr.

Detailinformationen zum Festvortrag

Geld in Gestalt von Münzen war im Mittelalter mehr als ein rein wirtschaftlich orientiertes Zahlungsmittel: Es war zugleich ein Medium der politischen Kommunikation und ein Objekt herrschaftlicher Repräsentation.

Gerade die einseitig geprägten und großformatigen Brakteaten des 12./13. Jahrhunderts sind in ihren Münzbildern wahre „Kleinkunstwerke der Romanik“. Die numismatisch-wirtschaftshistorische Forschung hat unser Wissen zur Münzprägung und Geldwirtschaft in der Stauferzeit in den letzten Jahren enorm erweitert. Dennoch bleiben uns die administrativen Strukturen der Münzstättenorganisation im Hochmittelalter noch immer weitestgehend verborgen. Vor allem die Personenkreise und sozialen Schichten, die hinter häufig verwendeten Begriffen wie „Münzmeister“ und „Stempelschneider“ stehen, sind weitestgehend unbekannt.

Der Vortrag verfolgt die Spuren des wohl berühmtesten Stempelschneiders der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts und des einzigen, der uns namentlich zweifelsfrei bekannt ist, da er seine Werke mit LVTEGER DE ALDENBVRC signierte. Anhand seines „Münz-Itinerars“ und der bekannten Prägungen sowie zahlreicher Abbildungen und Karten werden Fragestellungen von Wirkungskreis, Lebenszeit und Gesamtwerk dieser herausragenden Persönlichkeit an der Schwelle zwischen Handwerk und Kunst anschaulich diskutiert und gleichzeitig ein Einblick in die mögliche Organisation der Reichsmünzstätte Altenburg gegeben.

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