Freitag , 29 März 2024
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Zuckerbankett weiterhin zu sehen

Zuckerbankett im Festsaal (Foto: Toralf Keil)

Die im Residenzschloss Altenburg im Rahmen der Thüringer Schlössertage am Pfingstwochenende offerierten Angebote erwiesen sich trotz tropischer Temperaturen als Besuchermagnet. Bereits am Freitagabend fanden 120 Konzertbesucher im Bachsaal des Altenburger Schlosses bei höfischer Tafelmusik und literarischen Beiträgen zu Tischsitten, vorgetragen durch die Schauspielerin Mechthild Scrobanita, einen entspannten wie kulturell bereichernden Einstieg ins Pfingstwochenende. Schlossorganist Dr. Felix Friedrich und der im Philharmonischen Orchester Altenburg-Gera agierende Solo-Oboist Günter Gäbler bestritten virtuos den musikalischen Part.

Im Anschluss an die akustischen Schmeckerchen waren die Gäste gebeten, im Festsaal das Zuckerbankett der Jülicher Hochzeit von 1585, in der Nachgestaltung von Georg Maushagen, Düsseldorf, zu betrachten. Partiell angestrahlt vom Licht der untergehenden Sonne präsentierte sich das Kunstwerk in einer außergewöhnlichen Atmosphäre und begeisterte die zahlreichen Gäste. Die inhaltlichen Ausführungen der Museumsleiterin Uta Künzl nahmen Bezug auf den geschichtlichen Hintergrund der Jülicher Hochzeit sowie die inhaltliche Bedeutung von Schauessen.

Samstag, Sonntag und Montag fanden Themenführungen, in denen Fragen der Hofhaltung sowie die Funktion und Ausstattung der Hofküche kurzweilig besprochen wurden, angenehme Resonanz und überschritten mehrfach die anvisierte Teilnehmerzahl. In den Memoiren des um 1900 in der Altenburger Residenz angestellten Mundkochs Robert Julius widerspiegeln sich zahlreiche Eindrücke und Begebenheiten nicht nur aus Küche und Keller. Dieses Zeitzeugnis ist eine literarische Kostbarkeit, die den interessierten Zuhörer auf eine spannende Zeitreise entführt. Drei angesetzte Lesungen in der wohl temperierten Hofküche, vorgetragen von Museumsassistent Toralf Keil, fanden gleichfalls eine gute Resonanz, hätten aber durchaus noch etwas mehr Zuspruch verdienen können.

In der Sonderausstellung „Von Steinzeug bis Porzellan – auf fürstlichen Tischen präsent: Geschirrteile aus vier Jahrhunderten“ werden interessante Einzelobjekte vorgestellt, die in einer direkten Verbindung zur Altenburger Hofhaltung stehen. Hier faszinieren unter anderem Hofkellereigläser aus dem 17./18. Jahrhundert, Steinzeugkrüge aus dem Gebrauch der Herzöge von Sachsen-Altenburg Ältere Altenburger Linie und die umfänglichen Teile eines in Schlossinventaren bereits 1669 erwähnten Jagdservices.

Insgesamt mehr als 1000 Gäste besuchten am Pfingstwochenende das Altenburger Residenzschloss – ein für die Organisatoren zufriedenstellender Auftakt der Aktion Thüringer Schlössertage.

Das Zuckerbankett, inzwischen umgesetzt in die 3. Etage des Schlossmuseums und die Sonderausstellung ergänzen und bereichern das Ausstellungsprogramm des Schloss- und Spielkartenmuseums längerfristig – also eine interessante Offerte für einen unterhaltsamen Museumsbesuch. Das Zuckerbankett ist bis Ende September in den Schlossräumen zu Gast. Die Sonderausstellung schließt ihre Pforten am 31. Dezember 2014. Die Mitarbeiter des Schlossmuseums freuen sich dienstags bis sonntags jeweils in der Zeit von 9.30 bis 17 Uhr auf die Besucher.

Gez. Uta Künzl, Museumsleiterin

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