Freitag , 29 März 2024
Aktuelle Nachrichten

Aufenthalt der chinesischen Neurologin Li Xiaohong im Klinikum Altenburger Land erfolgreich beendet

Chefarzt Prof. Dr. Jörg Berrouschot, Li Xiaohong, Katharina Götze (Foto: Carsten Schenker)

Bereits im September des vergangenen Jahres begannen die ersten Vorbereitungen für den 2 Monate währenden Besuch der Neurologin Li Xiaohong aus China im Klinikum Altenburger Land. Ausgangspunkt war eine Anfrage der Thüringer Staatskanzlei sowie der Landeskrankenhausgesellschaft Thüringens. Der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Jörg Berrouschot, sagte ohne Umschweife zu und so startete am 4. Juli 2014 die Zeit der Hospitation in der Neurologischen Klinik des Klinikums. Zurück geht diese Initiative auf einen Besuch der Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, die das Projekt während einer Chinareise 2013 ins Rollen brachte.

„Von mehreren angefragten Kliniken war das Klinikum Altenburger Land das einzige, welches das Abenteuer dieses einmaligen Projektes einging und auch über entsprechende Voraussetzungen dafür verfügte“, so Prof. Berrouschot. Denn bisher hatte es Begegnungen dieser Art noch nicht gegeben, hinzu kam die Sprachbarriere. Außerdem besuchte die chinesische Ärztin zum ersten Mal Europa – für sie eine ganz neue Erfahrung. „Um die ersten Hürden zu nehmen“ berichtet Katharina Götze, Stabsstelle Mitarbeitermanagement Ärzte, haben wir unserem Gast die Wohnungssuche und erste organisatorische Dinge abgenommen, damit ihr Aufenthalt hier zu einem angenehmen Erlebnis wird“. Sprachlich einigte man sich schließlich auf eine Kommunikation in Englisch. Der Austausch, der sich hier und da auch der Körpersprache bediente, funktionierte aber auch durch die gewonnenen Eindrücke der Ärztin während der Stationsarbeit.

In erster Linie ging es Li Xiaohong, selbst Chefärztin einer Neurologischen Klinik, darum, sich mit den Strukturen der hiesigen Neurologie, die eine neurophysiologische Abteilung, zwei Normalstationen und eine Intensivstation/Stroke Unit umfasst sowie den Behandlungsmethoden bekannt zu machen. „Ich bin erstaunt und beeindruckt von der Breite des Ausbildungs- und Erfahrungsspektrums der Ärzte am Klinikum Altenburger Land, die nicht nur auf einen Aspekt der täglichen Arbeit am Patienten spezialisiert sind, sondern theoretisch und praktisch sehr vielseitig und kompetent arbeiten“ erläuterte die 41-jährige Chinesin ihre Eindrücke. „Hier kann jeder Arzt (fast) alles – in China hat jeder eine spezielle Aufgabe“, erzählt sie und fügt begeistert hinzu: „Ich möchte von dieser Arbeitsmentalität, die sehr durch Genauigkeit und eine gewisse Strenge geprägt ist und meinen höchsten Respekt verdient, etwas mit in mein Krankenhaus nehmen und dort umsetzen.“ „In China“, so erzählt sie, kann die Ausbildung zum Arzt bis hin zu einer anspruchsvollen, guten Anstellung in einem Krankenhaus 15 bis 20 Jahre dauern und ist zu einem Großteil sehr theoretisch. Ein langer Weg also, bis ein Arzt in seinem Beruf wirklich angekommen und ein Aufstieg zum Ober- oder Chefarzt überhaupt möglich ist. Die Praxisbezogenheit hier von Beginn der ärztlichen Tätigkeit an sei ein großer Gewinn für die Patienten.

Beeindruckt zeigte sich die Ärztin auch von der Ausstattung des Klinikums Altenburger Land. „Das eine kleine Stadt wie Altenburg über ein so gut ausgestattetes Klinikum verfügt, ist außergewöhnlich“ gibt sie zu erkennen. Im Vergleich zur 7 Millionen-Menschen-Stadt Dalian, aus der Li Xiaohong kommt, muss die Größe Altenburgs geradezu winzig auf sie gewirkt haben. Sehr gefallen habe der chinesischen Chefärztin am Altenburger Land die grüne Umgebung, die gute Luft und die vielfältige Kultur der Stadt selbst.

Ob es einen Austausch geben wird, der einen oder mehrere Neurologen des Klinikums Altenburger Land nach China führt, weiß zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand zu sagen. Aber ein gegenseitiges Interesse und eine Einladung Li Xhiaohongs gibt es. So bleibt es eine Frage der Zeit und Initiative, wann es soweit sein wird. Am Interesse mangelt es jedenfalls nicht.