Dienstag , 10 September 2024

Aufholjagd wird nicht belohnt

Handball Mitteldeutsche Oberliga Frauen
SV Aufbau Altenburg – BSG A. Gräfenhainichen 21:23 (8:14)

Fast acht Monate hatten sie auf diesen Moment gewartet: Endlich wieder auf heimischen Parkett Handball spielen, endlich wieder mit den eigenen Fans im Rücken angreifen, endlich wieder die positive Nervosität vor einem Spiel spüren. Am vergangenen Samstag war es nun soweit – die Handballfrauen des SV Aufbau Altenburg traten gegen die BSG A. Gräfenhainichen an und absolvierten ihr erstes Heimspiel in der Saison 2021/2022.

Mit „voller Kapelle“ liefen die Altenburgerinnen im heimischen Goldenen Pflug auf, hatten ihre Auswechselbank sehr gut bestückt, sodass Cheftrainer Ronny Bärbig aus dem vollen Kader von 14 Spielerinnen schöpfen konnte. Nach einer verhaltenen Anfangsphase, in der es nach vier Minuten noch immer 2:2 stand, waren es dann allerdings die Gäste, die den Ton angaben. Während die Ostthüringerinnen insbesondere im Abwehrverband oftmals zu harmlos zu Werke gingen, nutzten die Sachsen-Anhalterinnen ihre Chancen recht konsequent. Die frühe Auszeit durch Bärbig verfehlte jedoch seine Wirkung und aus dem 2:4 in Spielminute 7 wurde ein 3:10 nach 23. Minuten.

Aufbau scheiterte in dieser Phase jedoch nicht an einem übermächtigen Gegner, sondern an sich selbst – allen voran an einer erneut zu hohe Technik-Regel-Fehler-Quote sowie einer desolaten Chancenverwertung. Zum Pausentee hieß es dann 8:14 für den derzeitigen Tabellendritten, der somit mit einem beruhigenden Polster in den zweiten Abschnitt starten konnte.

Den wiederum wollten aber die Aufbau-Damen für sich nutzen, hatten sie sich in der Halbzeitpause doch klar auf die Fahnen geschrieben, die ersten beiden Heimspielpunkte nicht kampflos herzuschenken. Mit einer deutlichen Leistungssteigerung kämpfte sich die Mannschaft um Kapitänin Denise Hoffmann zurück in die Partie und schloss zehn Minuten vor Ultimo gar zum 17:20 auf. Plötzlich schien alles wieder möglich, das Team motivierte sich lautstark für die verbleibende Spielzeit und war zusehends gewillt, alles in die Waagschale zu werfen, um das Ruder noch einmal herumzureißen. Am Ende blieb die Aufholjagd des Altenburger Teams jedoch unbelohnt – auch weil es sich teilweise für die falsche Lösung entschied, wieder am Abschluss scheiterte oder im Abwehrverband zu nachlässig war, um bis zum Spielende keine Treffer des Gegners mehr zuzulassen.

„Letztlich war die Hypothek aus Halbzeit 1 genau wie im Spiel gegen Dessau einfach zu hoch“, resümierte Ronny Bärbig nach dem Schlusspfiff. Die Moral wollte er seiner Equipe dahingehend jedoch nicht absprechen. „Wir kämpfen gut, aber Kleinigkeiten bringen uns aus dem Konzept. Daran gilt es zu arbeiten und vor allem beim Torabschluss müssen wir uns dringend steigern“, blickte er auf die bevorstehenden Aufgaben in den Trainingseinheiten. Bereits am kommenden Samstag steht das nächste Punktspiel bevor. Auswärts beim Tabellenzweiten, dem HC Burgenland, wird die Aufgabe jedoch keineswegs leichter. „Die Favoritenrolle liegt klar beim Gegner, wir können also ganz befreit aufspielen“, prognostizierte der Coach.

Der SV Aufbau Altenburg spielte mit: Glanzberg, Perkowski (beide im Tor), Foksova, Hutter, Klöppel (5 Tore), Moosdorf (1), Voigt (5), Beine (3), Pörsel, Talarova (2), Loth, Vogel (1), Hoffmann (1), Bärbig 3/2)

Artikel: Annekathrin Leipnitz

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