Es ist das Spiel, auf das sich alle Thüringer besonders freuen. Denn am Sonntag findet in der Salza-Halle in Bad Langensalza der Thüringer Kracher statt. Das 1. Frauen-Team des SV Aufbau Altenburg trifft auf die Reserve des Deutschen Frauen-Handballmeisters Thüringer HC. Ein Duell, das es in letzter Zeit schon häufiger gab – mehrfach mit dem besseren Ende für die Skatstädterinnen.
Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Teams liegt noch gar nicht allzu weit zurück: Am 26. Mai 2013 bestritten die Aufbau-Damen ihr drittes Endspiel im Thüringer Landespokal in Folge und trafen auf keinen geringeren als die Bundesligareserve des Deutschen-Handball-Meisters Thüringer HC. Damals gelang den Altenburgerinnen gegen den noch drittklassigen Gegner ein deutlicher 38:31-Erfolg und die Titelverteidigung. Besonders hervor stach in dieser Partie Kapitän Lucie Brunova, die jegliche Chancen konsequent nutzte, dreizehn Bälle ins Erfurter Tor wuchtete oder aber ihre Mitspielerinnen mit Zuckerpässen in Szene setzte. Diesmal können sich die Aufbau-Frauen allerdings nicht auf ihre Rückraum-Versicherung beziehen, denn Brunova fehlt durch die Spielsperre vom 22. September, als sie vor heimischem Publikum das Schiedsrichtergespann beleidigte. Auf der gegnerischen Seite war es vor allem Stefanie Bischof, die ihr Team im Spiel hielt und mit starken Bälle ein ums andere Mal einnetzte.
Der THC II spielt mittlerweile auch in der Mitteldeutschen Oberliga und ist als Absteiger aus der dritten Liga ein Kandidat für die Tabellenspitze. In den ersten beiden Spielen fuhr das junge Team von Trainer Ralph Börmel bereits zwei Siege ein (31:8-Sieg gegen Magdeburg, 27:24 gegen Calbe) und steht damit auf Platz vier der Tabelle. Die Aufbau-Damen kämpfen in diesem Jahr nicht um die Tabellenspitze, sondern gegen den Abstieg. Bisher warten die Skatstädterinnen mit einer Niederlage (35:29 in Görlitz) und einem Sieg (27:22 gegen Seehausen) auf.
Auch wenn in den letzten Trainingseinheiten vor dem THC-Spiel vor allem die Kondition, um das Spieltempo zu erhöhen und die Konzentration auszubauen, auf dem Plan standen, gehen die Altenburgerinnen personell geschwächt in die Partie. Ganze acht Spielerinnen (Dittrich, Schmidt, Mahnstein, Torfstecher Brunova, Wippich, Luttkus und Lingk) werden dem Trainergespann am Sonntag nicht zur Verfügung stehen, keine Idealvariante gegen einen eventuellen Aufsteiger.
Dennoch bleibt Trainer Volker Friedrich optimistisch: „Es wird für die Mannschaft eine große Herausforderung, gegen die Bundesliga-Reserve des THC anzutreten. Ich schätze den Gegner sehr stark ein, ich erwarte eine junge dynamische Truppe, die uns alles abverlangen wird. Die Zielstellung ist auf jeden Fall, dem THC so lange wie möglich Paroli zu bieten und eventuell für eine Überraschung zu sorgen.“
Am Sonntag werden sich übrigens nur Frauen auf dem Parkett einfinden, denn der Thüringen-Kracher wird von den beiden Schiedsrichterinnen Jennifer Eckert und Stefanie Kobilke aus Sachsen-Anhalt geleitet.
Annekathrin Rudolph