Angesichts der dynamischen Entwicklung der Pandemielage und der Ergebnisse der Videoschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten am 28. Oktober 2020 und der inzwischen vorliegenden Sonderverordnung des Landes haben sich der ökumenische Arbeitskreis Altenburg, die Stadt Altenburg und die an der Organisation beteiligten Institutionen und Personen schweren Herzens auf die Absage der geplanten Gedenkveranstaltungen zur Pogromnacht und zum Volkstrauertag verständigt. Damit folgen die Veranstalter letztlich auch einer Empfehlung des Fachdienstes Gesundheit.
Trotz der hohen Bedeutung beider Veranstaltungen für die Erinnerungskultur wäre es schlecht zu vermitteln gewesen, dass weite Teile des öffentlichen Lebens angesichts der Pandemielage und zu Kontaktbeschränkungen ruhen müssen, während die Gedenkveranstaltungen unter der Beteiligung von Risikogruppen durchgeführt worden wären.
Die Absage der Veranstaltungen selbst solle aber keine Absage an das Gedenken bedeuten, wie die Organisatoren betonen. Mit einem gemeinsamen Wort zu den beiden Tagen und dem Aufruf zum individuellen Gedenken wollen der ökumenische Arbeitskreis und die Stadt Altenburg die beiden Gedenktage würdigen. Außerdem sollen die bereits aus den Vorjahren bekannten Licht-Tüten mit Daten der Opfer aus dem Altenburger Land symbolisch das Gedenken an die Pogromnacht von 1938 wach halten. Diese sollen am Standort des ehemaligen jüdischen Betsaals oder an den damaligen Wohnorten der Pogromopfer aufgestellt werden. Wer sich an der Aktion beteiligen und eine beschriftete Licht-Tüte aufstellen möchte, kann diese am kommenden Freitag zwischen 8 Uhr und 16 Uhr oder am Montag, 9. November 2020, in der Zeit von 8 Uhr bis 17 Uhr beim Kreisjugendring Altenburger Land im Haus Brühl 2 abholen (Rufnummer 03447 551095, E-Mail: kjr-abg@web.de). Dort erhalten Interessierte auch Informationen zu den Aufstellungsorten.