Freitag , 29 März 2024
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Eine musikalische Zeitreise / Gedicht von Rainer Kirmse


Am 30. September ist es soweit.

Das Musikertreffen in Knau ist nach der Corona-Pause wieder Treffpunkt für die zahlreichen Oldie-Freunde im Altenburger Land und darüber hinaus. Die musikalische Zeitreise lässt die Ohrwürmer der Hippie-Zeit aufleben. Die Staatsmacht hatte damals wenig
Verständnis für diese Art der Tonkunst und die Lebensauffassung vieler Fans.

EINE MUSIKALISCHE ZEITREISE

Blues und Rock in der DDR

In den Fünfzigern kam der Rock’n’Roll,
was Eltern schockte, fanden Teenies toll.
Die Sechziger brachten die Beatmusik,
Flower Power führte ins Hippie-Glück.

Es war’n die wilden Siebziger Jahre,
als wir noch hatten allzuviel Haare;
Blueser und Tramper, immer auf dem Pfad,
Hippies im Arbeiter – und Bauernstaat.

Jesuslatschen oder Kletterschuhe,
Blue Jeans, Parka und immer die Ruhe;
so ging’s am Wochenende in die Spur,
Musik und Freiheit das Ziel jeder Tour.

Man lauschte intensiv Freygang bis Renft,
die Plätze vor der Bühne stets umkämpft.
Der Alkohol war immer mit im Spiel,
man rauchte Karo und trank vielzuviel.

Im Osten war die Musik Klassenkampf,
man machte Rockgruppen gehörig Dampf.
Sie galten als westliche Sendboten,
Restriktionen und Auflösung drohten.

Auch Ost-Hippies verehrten Blues und Rock,
blickten sehnsüchtig aufs ferne Woodstock.
Stets im Visier von Stasi und Staatsmacht,
pflegte man auch hier Liedgut und Haarpracht.

Man besorgte sich eine Gitarre,
wollte niemals tragen eine Knarre,
hasste Uniform und Kasernenmief.
Give Peace a Chance war immer Leitmotiv.

Urige Songs von den Doors bis Neil Young
setzten Lust und Endorphine in Gang.
Wir sahen Modesünden, manchen Tick,
was bleiben wird, ist die feine Musik.

Rainer Kirmse , Altenburg

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