Im wahrsten Sinne des Wortes nicht ins Wasser gefallen
Der Chefarzt der Evangelischen Lukas-Stiftung Altenburg, Dr. Christian Schäfer, sollte Recht behalten. In seiner Begrüßung beim Symposium „Hinterm Horizont geht’s weiter“ im Rahmen des diesjährigen Jahresfestes prophezeite er am Samstag Morgen, dass im Laufe des Tages keine Regenwolken am Horizont aufziehen würden – und genau so war es dann auch. Das bunte Rahmenprogramm für die ganze Familie konnte ebenso im Freien stattfinden wie das Konzert mit Singer-Songwriterin Debby van Dooren im Amphitheater. Und so waren sich er und Stiftungs-Vorstand Frank Böhning beim Abendsegen von Klinikseelsorgerin Dr. Christine Hauskeller dann auch einig, dass der Jahresfest-Samstag den Ankündigungen der Meteorologen zum Trotz auch in diesem Jahr wieder rundum gelungen sei.
Begonnen hat das Jahresfest traditionell mit einem Symposium am Samstag Vormittag. In diesem Jahr haben sich zwei international renommierte Referentinnen in spannenden Vorträgen mit dem „Hinterm Horizont geht’s weiter“ auseinandergesetzt. Zuerst hat die in Nairobi arbeitende Dr. med. Gisela Roth vom Umgang der Afrikaner mit Trauma und Krisen berichtet, dann hat die an der Universitätsmedizin Mainz tätige Diplom-Psychologin
Sandra Stephanie Mai die „Würdezentrierte Therapie“ vorgestellt – einen relativ neuen Ansatz in der Palliativmedizin. Sandra Stephanie Mai, die das Standardwerk „Dignity Therapy“ des kanadischen Professors Harvey Max Chochinov ins Deutsche übersetzt hat und Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Patientenwürde ist, zeigte anhand von drei Praxisbeispielen auf, welch hohe Bedeutung „letzte Worte am Lebensende“ für Betroffene und Angehörige haben können – was auf ein sehr reges Interesse beim anwesenden Fachpublikum stieß.
Künstlerisch mit dem Thema „Hinterm Horizont geht’s weiter“ auseinandergesetzt haben sich seit Ende 2017 Patientinnen und Patienten der Evangelischen Lukas-Stiftung Altenburg. Eine Auswahl der seitdem entstandenen Kunstwerke ist in den kommenden Monaten in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Zeitzer Straße zu sehen. Zur offiziellen Ausstellungseröffnung mit Dr. Roland Krischke vom Altenburger Lindenau-Museum bestand die Möglichkeit, die Künstlerinnen und Künstler persönlich kennen zu lernen und mit ihnen über ihre Arbeiten zu sprechen.
Zum ersten Mal auf einem Jahresfest der Evangelischen Lukas-Stiftung Altenburg präsentiert hat sich in diesem Jahr die einzige kirchliche Klinik in der Ukraine, das Sheptytsky Spital aus Lemberg. Die aus der westukrainischen Metropole angereisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik waren nicht nur von der Vielfalt und Lebendigkeit des Jahresfestes angetan, sondern auch vom regen Interesse der Besucherinnen und Besucher an ihrer Arbeit. „Unsere Klinik lässt jedes Jahr knapp 20 000 Patientinnen medizinische und / oder soziale Hilfe zukommen. Ohne Unterstützung wäre dies nicht möglich“, erklärte der Leiter des Sheptytsky Spitals, Dr. Andriy Lohin. So hoffe er auf die angedachte Zusammenarbeit mit der Evangelischen Lukas-Stiftung Altenburg, zum Beispiel im Bereich der Aus- und Weiterbildung von therapeutisch tätigem Personal.
Musikalischer Höhepunkt am Samstag Nachmittag war das Live-Konzert mit Debby van Dooren. Die 31-jährige Deutsch-Amerikanerin begeisterte ihr Publikum im Amphitheater mit markanten Songs voller Herz und Energie und schaffte es immer wieder, Jung und Alt miteinzubeziehen und zum Mitmachen zu animieren.
Ein weiterer musikalischer Höhepunkt und zugleich Abschluss der Jahresfestes war am Sonntag Morgen der Kantatengottesdienst „Erfreuet euch, ihr Herzen“ in der Altenburger Brüderkirche mit bekannten Solisten, der Altenburger Kantorei sowie dem Ensemble des Osterländer Musikbund Altenburg e.V. unter Leitung von Philipp Göbel.
Torsten Grieger
grieger agentur für nachhaltige unternehmenskommunikation