Digital und als Druckbroschur sind die Ergebnisse der Onlinekampagne „Die Liebe in Zeiten der Corona“ nun zu einem Comic verarbeitet worden.
Es war ein spontaner Versuch, während der Zeit der Schließung des Residenzschlosses die museale Arbeit kreativ fortzusetzen. Schnell hatte der Schloss- und Kulturbetrieb dazu Mitte März eine Onlinekampagne zum Thema Erinnerungskultur aufgesetzt. Unter dem Titel „Die Liebe in Zeiten der Corona“ lief sie über 30 Tage auf Facebook, Twitter und Instagram. Alle Fragen betrafen das Thema Erinnerung. Verstorbene Lieblingsautoren, besuchte Grabmäler oder auch Überlegungen, wo „Erinnerung“ im menschlichen Körper überhaupt genau „sitzt“, wurden gepostet. An den 30 Aktionstagen gingen über 200 Antworten ein.
In einer zweiten Arbeitsphase sind der Schloss- und Kulturbetrieb sowie Akteure der Altenburger Stadtentwicklungsinitiative „Stadtmensch“ in ein Brainstorming gegangen, wie die Antworten aufbereitet werden können. Herausgekommen ist nun ein kleiner Comic. In seinem Mittelpunkt stehen Herzog Joseph von Sachsen-Altenburg und dessen Familie. Herzog Joseph war der zweite Regent des 1826 neugegründeten Herzogtums Sachsen-Altenburg. Als Auftraggeber prägender Stadtbauten, darunter des Marstalls, und durch die europaweite Verheiratung seiner Töchter prägte der konservative Regent die Geschichte von Altenburg und nahm international Einfluss. Im Zuge der Revolution 1848/49 war er aufgrund seiner unnachgiebigen Haltung zum Rücktritt gezwungen. Die Wahl von Herzog Joseph als einer traditionsbewussten Hauptfigur fiel für den Erinnerungscomic also nicht zufällig.
Die erzählerische Umsetzung haben Alexander Fischer, Christian Horn und Gina Luisa Kühn gemeinsam vorgenommen. Sie haben sich im Stadtmensch-Netzwerk kennengelernt. Alexander Fischer studiert Museologie in Leipzig, Schloss- und Kulturdirektor Christian Horn hat die Online-Kampagne im Schloss- und Kulturbetrieb aus der Taufe gehoben und Gina Luisa Kühn hat die Illustrationen übernommen.
Gearbeitet wurde zu jedem Zeitpunkt coronakrisenkonform im digitalen Dialog. Während die Kampagne in den sozialen Medien stattfand, erfolgte das Brainstorming mit dem Stadtmensch-Netzwerk in einer Videokonferenz. Die anschließende Erarbeitung des Comics erfolgte dezentral in Skypetreffen und mit der Design-App Canva.
Der Comic ist nunmehr in der digitalen Fassung über die Facebook-Seite des Schloss- und Kulturbetriebs abrufbar.
Zudem hat sich der Comic Verlag Flying Kiwi entschieden, den Comic in sein Verlagsprogramm aufzunehmen. Voraussichtlich ab Mitte Mai wird der Comic als Broschur direkt bei Flying Kiwi und im stationären Buchhandel erhältlich sein.
Alle Menschen, welche mit Antworten auf Facebook, Twitter und Instagram an der Aktion teilgenommen haben und Interesse an einem Druckexemplar haben, können sich unter Angabe ihrer Postadresse beim Schloss- und Kulturbetrieb (info@residenzschloss-altenburg.de) melden. Der Comic wird ihnen dann kostenfrei zugesendet.
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