Ideen gesammelt

Informationsveranstaltung in Altenburg-Nord

Drei Studenten der Erfurter Fachhochschule für Landschaftsarchitektur, Gartenbau und Forst befassen sich mit den Entwicklungsperspektiven für Altenburg-Nord. Das Trio geht in seiner Abschlussarbeit insbesondere der Frage nach, wie eine nachhaltige Freiflächengestaltung, aussehen könnte. Angeleitet und betreut werden die Studenten von Professorin Dr. Gerlinde Krause. Am Mittwochabend informierten die Studenten im Beisein ihrer Professorin auf einer Veranstaltung im Familien- und Freizeitzentrum (Otto-Dix-Straße) über ihre Arbeit, von der sich die Stadtverwaltung interessante Anregungen, insbesondere für die Zukunft des Nordplatzes, verspricht. Zur Erinnerung: Anfang des Jahres hatte Oberbürgermeister Michael Wolf die Entwicklung des Nordplatzes auf die Tagesordnung gesetzt und die Bevölkerung zur Mitwirkung aufgerufen (ABG-Info.de berichtete).

Einleitend skizzierte der Student Florian Selle die Rahmenbedingungen. Demnach leidet der in den 1970-er Jahren errichtete Stadtteil seit der politischen Wende unter Abwanderung. Aus der schrumpfenden Bevölkerungszahl in Altenburg-Nord resultiert seinen Worten zufolge ein „erheblicher Anpassungsdruck“.
Florian Selle erläuterte, dass in die studentische Masterarbeit Ideen und Vorschläge der Bevölkerung einfließen sollen. So wollen die angehenden Wissenschaftler verhindern, dass den Bürgern irgendetwas von außen übergestülpt wird. Daher wurden die Anwesenden, darunter Vertreter von Schulen und Vereinen, aufgefordert, ihre Anregungen und Vorschläge zu notieren.

Die Bürger brachten eine ganze Reihe von Ideen zu Papier, die Palette reichte von eher visionären Schlagworten (der Nordplatz wird zum „Central Park“) bis hin zu ganz praktikablen Vorschlägen (mehr Sitzgelegenheiten). Recht häufig war zu hören, dass sich die Einwohner weniger grauen Beton und mehr Grün wünschen.

In der sich anschließenden Diskussion kamen sowohl Probleme als auch Perspektiven für Nord und den Nordplatz zur Sprache. Auch Oberbürgermeister Michael Wolf meldete sich zu Wort, wobei er seinen Redebeitrag ausdrücklich als Privatmeinung verstanden wissen wollte. Das Stadtoberhaupt sagte über den Nordplatz: „Er ist heutzutage einfach ein paar Nummern zu groß.“ Das Stadtoberhaupt plädierte für ein differenziertes Vorgehen. Der obere Bereich des Nordplatzes sollte eine Aufwertung erfahren, um attraktiver für kleingliedriges Gewerbe zu werden und um das Umfeld für die Anbieter einer medizinischen Grundversorgung zu verbessern. Überdies sollte der Platz besser in die umgebende Wohnbebauung eingebunden werden, auch die Erreichbarkeit für die Schulen ließe sich verbessern. Die Belebung des oberen Bereichs des Platzes würde zudem durch die Schaffung von Angeboten für die Freizeitgestaltung und für Familien begünstigt. Der untere Bereich rund um das sogenannte Oval könnte dagegen entsiegelt und begrünt beziehungsweise renaturiert werden. „Wir müssen den Nordplatz dahin bringen, wo die Menschen leben“, so der Oberbürgermeister.

Die Studenten zeigten sich über die ergiebige Ideensammlung erfreut. Sie kündigten an, die Anregungen und Wünsche – soweit, wie es sinnvoll ist – in ihre Masterarbeit zu integrieren. Über die sich daraus ergebenden Ergebnisse und Empfehlungen soll die Bevölkerung aus erster Hand informiert werden. Abgabetermin für die Masterarbeit ist der September (dieses Jahres).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert