Tag des offenen Denkmals findet am 13. September statt

Die aufwändige Restaurierung des Innenraums (Foto oben) der Romschützer Kirche (Außenansicht, Foto unten) ist abgeschlossen. Im Rahmen der Eröffnung des Denkmaltages im Marstall wird diese außerordentliche Leistung vom Landratsamt geehrt. Auch ist das Bauwerk zum Denkmaltag begehbar. (Foto: Landratsamt)

„Handwerk, Technik, Industrie“ – dieses Motto hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für den diesjährigen „Tag des offenen Denkmals“ vorgeschlagen. Bundesweit werden knapp 8.000 historische Baudenkmale, Parks und andere Stätten geöffnet sein und tausenden Interessierten Wissenswertes bieten. Dem Thema entsprechend werden auch technische Denkmale für die Besucher ihre Pforten öffnen.

So laden in unserem Landkreis die Mitglieder des Altenburger Bauernhöfe e. V. in die Bockwindmühle Lumpzig ein. „In sachkundigen Führungen durch Tischlermeister Andreas Kastl und Zimmermeister Frank Jung wird die bundesweit fast einmalige Konstruktion erörtert, die diesem Denkmal einen hohen industriegeschichtlichen Wert verschafft“, kündigt Vereinsvorsitzender Martin Burkhardt an.

Die verschiedenen Techniken der Papierherstellung – von der Handschöpferei bis zur maschinellen Produktion – werden im Papiermuseum Fockendorf vorgeführt. Dort kann auch die Wasserkraftanlage besichtigt werden, die 2007 im Pleißenmühlgraben genau an der Stelle installiert wurde, wo bereits seit etwa 1692 mit Beginn der Papierherstellung am Standort Fockendorf eine Wasserkraftanlage existiert hat. Den Besucher erwartet hier zudem eine Sonderausstellung zum Leben und Werk des bekannten deutschen Grafikers und Karikaturisten Gerhard Brinkmann.

Die Mitglieder des Geschichtsvereins Wasserschloß Dobitschen e. V. sehen mit dem Thema „Handwerk, Technik, Industrie“ eine gute Gelegenheit, die spezielle Geschichte des Handwerks und der Handwerkerschaft der eigenen Gemeinde aufzuarbeiten und im Geschichtskabinett in Dobitschen sowie im Rahmen spezieller Führungen vorzustellen.

Auch im Ehrenhainer Hof der Familie Bauch planen die Mitglieder des Heimatvereines Ehrenhain und Umgebung e. V. vielfältige Aktivitäten rund um die historische Landwirtschaft, stellen damit verbundene Gerätschaften und Techniken wie auch typische ländliche Handwerksberufe vor.
Im Schwanditzer Rittergut stellt Familie Junghannß ihre mit modernster Landwirtschaftstechnik produzierte „Kollektion“ meist historischer Kartoffelsorten vor, die zu leckeren Speisen verarbeitet und angeboten werden. Das 1760 erbaute, längste Laubenganggebäude im Landkreis mit restaurierter Porstube und Gewölbe kann begangen werden.

Auf besondere bauliche Details an Gebäuden der Stadt Altenburg macht Restauratorin Susanne Reim im Rahmen ihres Vortrags im Lindenau-Museum aufmerksam. Im Mittelpunkt stehen historische Schmuckelemente aus der Produktpalette der ehemaligen „Thonwaaren-Fabrik Franz Naumann“ in Plottendorf.

Mit einem außergewöhnlichen und nur noch selten praktizierten Handwerk warten die Mitglieder des Fördervereines Mitteldeutsches Wandermarionettentheater e. V. im Hinteruhlmannsdorfer Komödiantenhof in Engertsdorf auf: Nicht nur die Beherrschung und Führung im Puppenspiel, auch die fachgerechte Pflege und notwendige Restaurierung der historischen Marionetten, Bühnenbilder und der über hundert Jahre alten und in Deutschland einmaligen Marionettenbühne erfordert differenziertes Sach- sowie Fachwissen, handwerkliches Können und Geschick. Natürlich sind an diesem Tag auch zahlreiche andere Denkmale geöffnet, in denen die Akteure das vorgeschlagene Motto nicht bewusst aufgreifen. Denn ein Bezug zum Thema steckt letztlich in jeder Baugeschichte und jeder denkmalgerechten Bau- oder Restaurierungsmaßnahme, die uns als Ergebnis handwerklichen Könnens und technischen wie auch industriellen Fortschritts an diesem Tag in den Objekten offeriert werden.

Eröffnet wird der Denkmaltag für die Stadt Altenburg und für den Landkreis am Freitag, dem 11. September, mit dem „Altenburger Marstallkonzert“, gestaltet vom Philharmonischen Orchester Altenburg-Gera, unter bewährter Leitung und Moderation von Thomas Wicklein. In diesem würdigen Rahmen wird auch der Denkmalschutzpreis „Johann-Georg Hellbrunn“ durch die Stadt Altenburg verliehen und das Landratsamt Altenburger Land wird Anerkennungen von hervorragenden bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagement in der Denkmalpflege des Landkreises vornehmen.

Wir bedanken uns bei den vielen Beteiligten, die mit ihrem Engagement und Ideen auch diesen Denkmaltag zu einem besonderen Erlebnis machen und Denkmalpfleger sowie Organisatoren hoffen, dass sich viele diesen Tag frei halten und ihre persönliche Denkmaltour durch das Altenburger Land planen.

Das detaillierte Programm zum Tag des offenen Denkmals finden Sie gedruckt in der nächsten Ausgabe des Amtsblattes am 12. September und ab 1. September online unter www.altenburgerland.de.

Beatrice Müller, Untere Denkmalschutzbehörde

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